Wissenswertes über Igelhäuser und Igel

Steckbrief Igel

Bei uns kommt hauptsächlich der Braunbrustigel Erinaceus europaeus vor, die am meisten verbreitete Art. Es gibt zwar noch den Weißbrustigel, Erinaceus roumanicus genannt, aber dieser kommt aber nur Randgebieten von Ostdeutschland vor.

Als nacht- und dämmerungsaktives Säugetier macht der tüchtige Gartenhelfer Jagd auf Schnecken, Insekten, Würmer und Spinnen. Selbst Mäuse und Frösche stehen auf dem Speiseplan. Als Fleischfresser frisst er jedoch keine Früchte und kein Gemüse. Wenn es ihm vor die Schnauze kommt, dann tut er sich jedoch am Fallobst genüsslich.

In Abhängigkeit vom Geschlecht wiegt ein Igel zwischen 800 und 1500 Gramm. Sollte ein Igel im Winter ein Gewicht von 500 Gramm unterschreiten, sollten Sie ihn gut beobachten und zufüttern. Es ist nicht zwingend notwendig, einen Igel der Natur zu entnehmen. Dies sollte der letzte Schritt sein, daher stellen Sie am besten zunächst Futter und Flüssigkeit in einem Igelhaus zur Verfügung.

Zeigt sich an der Igelschnauze weißer Schaum, so ist dieses normal und kein Zeichen für Tollwut: Er kaut und schleckt einfach gern. Auf der Suche nach neuen Lebensräumen, Nahrung und Unterschlupf ist der Kulturfolger vermehrt in menschlichen Siedlungen anzutreffen.

April und Mai sind der Beginn der Paarungszeit. Nach einer Tragzeit von rund 35 Tagen bringt die Igelmutter zwischen zwei und zehn zunächst blinde und taube Jungen zur Welt. Der Schnitt liegt allerdings bei fünf Jungen. Bei der Geburt wiegen diese 12 bis 25 Gramm und sind sechs Zentimeter lang. Außerdem haben die Kleinen schon um die 100 Stacheln, die aber in der Haut liegen. So wird die Mutter bei der Geburt nicht verletzt. Ein voll ausgewachsener Igel besitzt übrigens ungefähr 7.000 Stacheln.

Die Jungen werden 42 Tage lang gesäugt, sie können aber bereits nach 14 Tagen sehen und hören und eine Woche später wachsen die Zähne. Danach sind die kleinen Stachelkerle schnell selbstständig, indem sie allein auf Futtersuche gehen. Jetzt beginnt es sich abzuzeichnen, dass Igel Einzelgänger sind, was sie ihr circa sieben Jahre währendes Leben auch bleiben.

Im Herbst bis Spätherbst heißt es für die Jungigel: Speck anfressen, um auf ein gutes Wintergewicht zu kommen. Sie suchen in der Regel ab November ein Winterquartier und verbleiben dort bis in den Mai hinein. Um sich auf den langen Winterschlaf vorzubereiten, sind Igel im Herbst auch gerne tagsüber unterwegs, um sich Ihre Fettpolster aufzufüllen. In dieser Zeit würden Sie am liebsten rund um die Uhr fressen. Gerade Jungtieren bleibt nicht viel Zeit, denn zwischen Geburt und Winterschlaf liegen oft nur einige Wochen. Da zählt jedes Gramm.

Den Winter verbringen Igel im Tiefschlaf und überwintern so bis Ende Mai, wobei sie ungefähr 30% Ihres Körpergewichts verlieren.

Der größte Feind der Igel sind wir Menschen. Alleine im Straßenverkehr kommen circa 400.000 bis 600.000 Igel ums Leben. Zu den natürlichen Feinden gehören der Uhu, der Fuchs und der Marder. Die durchschnittliche Länge des Igels beträgt ca. 30 cm, bei einer Höhe von ca. 20 cm. Wenn Sie auf der Suche nach einem Igel seid, schließen Sie am besten die Augen und hören gut hin. Die Wahrscheinlichkeit, einen Igel zu hören, ist größer, als ihn zu sehen. Auf der Jagd nach Nahrung rascheln Sie im Laub und wenn sie etwas zu fressen finden, hört man sie schmatzen.

Kann und sollte man sich um den Igel kümmern?

Sich um den Igel kümmern, bedeutet schon, seinen Garten auch mal „unaufgeräumt“ zu lassen: Reisig- und Laubhaufen liegen zu lassen, einheimische, dichte Büsche anzupflanzen, Totholz nicht gleich wegzuräumen, vielleicht Steine locker aufzuschichten, um dem Igel Quartier und Nahrung zu bieten.

Unter diese Fürsorge fällt auch, dass Gärten nicht mit einem engmaschigen Zaun umzäunen oder wenigstens Schlupflöcher von 10 x 10 cm lassen. Sie sollten auch Gruben, Löcher und Schächte abdecken. Ein Gartenteich ist wegen der Wasserversorgung positiv, aber bitte mit einer Ausstiegsstelle zum selbstständigen Herausklettern.

Darüber hinaus sollte das Stacheltier noch durch ein geeignetes Häuschen geschützt und in seinem Jahreslauf unterstützt werden. Schließlich sollten Sie auch auf den Einsatz eines Mährobotters verzichten, da durch den Einsatz leider schon viele Igel ihre kleine Schnauze eingebüßt haben.

Wenn Sie im Herbst einen Jungigel finden, der noch keine 500 Gramm auf die Waage bringt, dann hat es sich höchstwahrscheinlich zu wenig Fettreserven für den Winter angefuttert, als dass es den Winter überstehen könnte. In diesem Fall sollten Sie es zu einer Igelstation geben, oder selbst mit Futter, welches Sie im Igelhaus verabreichen, zufüttern.

Katzentrockenfutter eignet sich hierfür sehr gut. Milch dürfen Sie auf gar keinen Fall geben. Auf jeden Fall richten Sie dem kleinen Stachelkerl sein Winterquartier im Igelhaus ein, damit er dann in Winterschlaf fallen kann, sobald die Zeit gekommen ist.

Sollten Sie sich nicht um einen Igel kümmern können, haben wir für Sie eine Liste mit Igelauffangstationen zusammengestellt.

Was ist ein Igelhaus?

Einen künstlichen Schlafplatz, durch den Menschen geschaffen, welchen der Igel zur Überwinterung, aber auch zur Aufzucht seiner Jungen, sowie als sommerlichen Schlafplatz nutzt, nennt man Igelhaus.

In einer Welt, die immer weniger natürliche Unterschlupfmöglichkeiten bietet, findet das kleine Stacheltier in ihm zur Verfügung gestellten Häuschen Schutz vor der winterlichen Kälte und Nässe. Ideale Igelhäuser sind dem Igel sogar während des ganzen Jahres von Nutzen. Hier können Sie in speziellen Fällen, falls sich der Igel vor dem Winterschlaf noch nicht genügend Fettpolster angefressen hat, auch Futter zur Verfügung stellen.

Gern nimmt der Igel ein „Fertighaus“ aus Holz, Stein oder anderen Materialen an. Richtig gemacht, spielt es für das Tier keine Rolle, ob Sie es bauen oder kaufen.

Das Igelhaus mit Schieferdach wurde von den gartenetage entworfen und wird in der hauseigenen Werkstatt hergestellt.

Bei dem Holz handelt es sich um Fichte und es bildet einen schönen Kontrast zum Schiefer. Dieses natürliche Material sieht aber nicht nur gut aus. Es schützt auch das Igelhaus und den Igel, der darin wohnen wird, vor Schnee und Regen.

Das Haus mit den Maßen 51 cm x 29,5 cm x 30 cm (B x H x T) steht auf vier Füßen, damit keine Nässe in das Haus eindringen kann.

Der Deckel lässt sich zum leichteren Reinigen und Vorbereiten öffnen.

Kaufen Sie das Igelhaus mit Schieferdach exklusiv bei gartenetage.de.

Igelhaus mit Schieferdach

Woran erkennt man ein gutes Igelhaus?

Die ideale Behausung für den kleinen Stachelfreund ist von oben einsehbar. Dieses kann entweder durch eine mit einem Scharnier versehenen Klappe geschehen. Eine einfache Variante besteht aus einer lose auf die Kiste gelegten Holzplatte, die mit Plastik überzogen wurde, genügend Dachüberstand bietet und mit einem Stein beschwert ist.

So kann das Innenleben des Häuschens kontrolliert, das Nistmaterial auf Feuchtigkeit überprüft und das Gewicht des Igels ermittelt werden. Sobald sich der Stachelpelz im Tiefschlaf befindet, muss er jedoch in Ruhe gelassen werden.

Außerdem fällt das optimale Häuschen nach hinten ab, damit Regen oder Schmelzwasser abläuft, aber bitte nicht in Richtung der Eingangstür. Zur Trockenhaltung des Bodens wird dieser mit Kies oder Sand ausgelegt.

Das Igelhaus weist einen verwinkelten Eingangsbereich auf. Der Innenraum hat also eine mit einer Tür versehenen Trennwand. Hierdurch werden Raubtiere und Störenfriede, wie Hund, Katze und Wanderratte, abgehalten.

Und natürlich besteht es nur aus Naturmaterialien. Keine schädliche Chemie.

Wie sollte ich das Igelhaus reinigen?

Voraussetzung für ein sauberes Igelhaus ist bereits die Grundausstattung. Wenn der Innenraum durch eindringendes Regenwasser feucht wird, ist es gesundheitsschädlich für den Igel.

Zum Beispiel würde das Nistmaterial verschimmeln – Heu ist besonders anfällig – und sich gefährliche Keime und Pilze bilden, die dem Igel schaden. Der Innenraum muss also trocken bleiben. Außerdem ist es wichtig, das Häuschen mit geeignetem Nistmaterial auszustatten. Bewährt hat sich trockenes Stroh oder zerrissene, zerknüllte Zeitung.

Wenn Sie einen Igel beherbergen, den Sie noch zufüttern müssen, dann stellen Sie Wasserschälchen und Futter in den Innenraum. Den Trinkbehälter waschen Sie am besten jeden Tag mit heißem Wasser aus, bevor Sie ihn wieder auffüllen. Das Futter geben Sie in Form von eiweiß- und fetthaltiger Nahrung. Trockenes Katzenfutter ist gut geeignet. Geben Sie jedoch immer nur so viel, wie an einem Tag aufgefressen wird. Auch den Futternapf säubern und kontrollieren Sie am besten täglich.

Rührt der Igel das Futter nicht mehr an, so ist dies ein Zeichen dafür, dass unser sympathischer Stachelfreund in seinen wohlverdienten Winterschlaf gefallen ist. Jetzt möchte er bis Mitte/Ende Mai in Ruhe gelassen werden.

In der Zeit steht er jedoch ein paarmal auf, um im Innenraum Wasser zu lassen. Hier können Sie für mehr Hygiene sorgen, indem Sie ihm vorbeugend eine kleine „Toilette“ einbauen: Vor Bezug eine kleine Grube unter das Haus buddeln und mit Kies oder Sand füllen.

Ab Ende Mai, wenn unser fleißiger Gartenhelfer wiedererwacht ist, benötigt das Häuschen eine Grundreinigung. Einmal wird alles Innere entfernt und gesäubert. Dabei müssen Sie auch auf Ungeziefer, wie Läuse und Flöhe, die den Igel befallen, achten. Und dann bekommt Igelmann oder Igelfrau ein neues Bettzeug in Form von neuen, zerknüllten Zeitungen. Hier schläft der Igel im Sommer und das Weibchen zieht darin seine Jungen auf.

Die Jungen werden bis zum Spätherbst in der Igelhütte bleiben – auch ohne die Mutter. Bis sich wieder neu entscheidet, wer den Winter im Igelhäuschen verbringen wird, denn Igel sind Einzelgänger.