Igelhaus aufstellen

Wo und wie stelle ich das Igelhaus auf?

Wenn Sie das Igelhaus aufstellen wollen, suchen Sie einen Platz, der auch im Winter schattig ist, damit der Igel nicht durch die einfallende Wintersonne aus seinem Tiefschlaf geweckt wird. Nicht durch den Lichteinfall, sondern weil sich das Igelhaus erwärmt. Der Igel würde vorschnell aus dem Winterschlaf erwachen und rettungs- und schutzlos durch den Winter irren, ohne die Chance, genügend Futter zu finden. Stellen Sie es daher am besten unter einen schattigen Busch oder in einer Hecke.

Der Eingang zeigt nach Süd-Osten. So kann schlechte Witterung nicht in die Behausung dringen. Den Boden des Igelhauses schützen Sie vor eindringender Nässe, indem Sie darunter mit Kies oder Sand eine Drainage bauen. Am besten stellen Sie es zusätzlich auf zwei kurze Leisten, falls nicht schon welche montiert sind.

Der Igel schläft jedoch nicht die gesamte Winterzeit durch, sondern steht zwischendurch kurz auf, um Wasser zu lassen. Dafür verlässt er das Häuschen nicht. Um für mehr Sauberkeit zu sorgen, empfiehlt es sich, eine kleine Igeltoilette anzulegen: In den Boden der Behausung ein Löchlein graben und mit Sand und/ oder Kies auffüllen.

Von außen sollten Sie die Winterresidenz mit Laub und/oder Reisig isolieren. Dieses können Sie Ende Mai wieder entfernen, wenn der Igel wieder mobil ist. Haben Sie mit Steinen oder Ästen eine Höhle oder Unterschlupf für den Igel gebaut, können Sie ihn mit einer Plane oder Folie abdecken. Dann bleibt es im Inneren schön trocken.

Wann sollte ich das Igelhaus aufstellen?

Vom Igelhaus kann der fleißige Insektenvertilger das ganze Jahr lang profitieren. Als Ort für den Winterschlaf sollten Sie es spätestens Anfang November aufstellen, damit ein Männchen oder Weibchen einziehen kann, denn Igel sind Einzelgänger.

Im Spätherbst wird er sich im Nistmaterial der Igelherberge verkriechen und die kälteste Jahreszeit verschlafen. Ende Mai erwacht der possierliche Gartenhelfer wieder, um während der Fortpflanzungszeit im Juni bis August vier bis fünf Jungen zur Welt zu bringen. Dann wird das Igelhaus zur Kinderstube. Die Kleinen werden 42 Tage lang gesäugt und nehmen an Gewicht zu. Auch wenn die Igelmutter später schon ausgezogen ist, wohnen die Igelkinder weiterhin im Häuschen, bis sich im Spätherbst entscheidet, wer den Winter im Häuschen verbringen darf.

Wer einen Jungigel findet, der weniger als ein Pfund auf die Waage bringt, sollte ihn – wenn man ihn nicht zu einer Igelauffangstation bringt – selbst zufüttern. Das geschieht dann auch im Igelhaus. Dazu kann man trockenes Katzenfutter verwenden, wenn man nicht auf kostenintensiveres Spezialfutter für Igel zurückgreifen möchte. Milch bitte niemals geben!

Der Keller ist als Standort der Zufütterung der stacheligen Kleinsäuger aus verschiedenen Gründen nicht geeignet. Auch nicht zur Überwinterung. Da heißt es: ab ins Igelhaus!

Der Garten selbst

Wer sich für Igel in seinen Garten interessiert, sollte einfach nur einige Dinge beachten. Hier finden Sie ein paar Tipps.

Prüfen Sie im ersten Schritt, ob Ihr Garten für einen Igel zugänglich ist. Es kommt nicht selten vor, dass sich Menschen unbewusst durch Zäune vor einen Igel abschotten. So ein Zugang sollte mindestens 10 mal 10 cm groß sein. Wenn Sie kein Loch in Ihren Zaun schneiden wollen, tut es ein entsprechender Durchgang unter dem Zaun auch.

Igel beginnen abhängig von den Temperaturen ab Mitte Oktober mit der Suche nach einem Unterschlupf. Zu diesem Zeitpunkt wird die Nahrung deutlich knapper, da sich der Igel in erster Linie von Insekten ernährt. Sie sollten spätestens jetzt die Gartenpflege einstellen.

Der Igel streift gerne durch höheres Gras, in dem sich die letzten Insekten aufhalten. So könnten Sie den Igel auf natürliche Art anlocken. Heimische Insekten werden vor allem durch heimische Pflanzen und Gehölze angelockt, mit denen auch der Igel mehr anfangen kann.

Benutzen Sie kein Gift für Ihren Garten. Auch wenn es heißt, es sei für andere Tiere außer Schädlingen unbedenklich. Spätestens wenn der Igel mehrere vergiftete Insekten gefuttert hat und sich das Gift in seinem Körper ansammelt, wird es ihm schaden und vielleicht sogar töten. Entweder direkt, oder weil er zu schwach wird, um sich zu versorgen.

Sollten Sie einen Graben, eine Grube oder ähnliches in Ihrem Garten haben, sollten Sie sie unbedingt abdecken. Sollte der Igel Sturz überleben, könnte er verhungern oder verdursten, wenn Sie ihn nicht rechtzeitig entdecken. Aus eigener Kraft wird er aus einem zu tiefen Loch nicht herauskommen.

Auch einen Teich können und sollten Sie sicher für den Igel machen. Sorgen Sie einfach für flache Stellen am Rand oder Ausstiegshilfen. Dann ist es für den Igel kein Problem, wieder hinauszukommen, sollte er hineingefallen sein.

Warum sollte auch ich ein Igelhaus aufstellen?

Natürliche Biotope des Igels, eingeschränkt durch Siedlungen und Straßen, sind durch den Menschen gefährdet. Auf den Straßen finden jährlich hunderttausende dieser sympathischen Stacheltiere den Tod.

Das mobile Säugetierchen versucht zwar, einen Alternativlebensraum durch Besiedelung der Gärten zu finden, aber er hat nur dort eine Chance, wo er auf Naturfreunde trifft, die ihm einen naturnahen Garten bieten.

Der Igel braucht Unterschlupf in Form von liegengelassenen Laubhaufen, Reisigbündeln oder Holzhaufen. Dort kann er schlafen und sich auch im Winter ein Nest bauen. Auch findet der Schneckenjäger unter Laub und Totholz Nahrung, die er dann vertilgt. Im Herbst sollten Sie den Laubsauger nicht mehr einsetzen. Besser ist es, wenn Sie das Laub auch mal liegen lassen und der Garten nicht immer sofort aufräumen. Setzen Sie Laubhaufen erst im Juni vorsichtig um, um einen Igel nicht zu stören.

Die Schädlingsbekämpfung durch den Igel ist absolut positiv für unsere Nutz- und Ziergärten zu werten. Dadurch sollte dieser zu den beliebten und begehrten Gästen unseres Gartens zählen. Das Aufstellen eines Igelhauses würde dann den Bestand des Igels in einem wenigstens mit naturnahen Ecken ausgestatteten Garten unterstützen.

Wenn Sie unsere Tipps berücksichtigen, können Sie sich uns über den Igel in Ihrem Garten freuen und auch Kindern ein besonderes Erlebnis beim Beobachten der eifrigen Gartenhelfer ermöglichen. Ein Stück Naturschutzarbeit vor Ort, zu dem Sie als naturfreudiger Gartenbesitzer in der Lage sind.

Falls Sie noch etwas über Igel oder Igelhäuser wissen möchten, haben wir noch Wissenswertes zusammengestellt.